Anton Schlude:

Das Donau-Thal von Tuttlingen bis Sigmaringen

1858



 

6. Stetten.

Mitten in einem weiten mit fruchtbaren Aeckern und Wiesen versehenen Oesche liegt das ungefähr 400 kathol. Einwohner zählende Dörfchen Stetten an dem linken Ufer der Donau, dem man schon von Weitem seine Wohlhabenheit ansieht. Ueber Stetten ragte einst drohend die Ritterburg Kraftstein herab; jetzt ist sie aber bis auf wenige Trümmer verschwunden; auch der Geschichte ist sie wie ihre Nachbarburgen entrückt; nur ein Maierhof gleichen Namens auf der Mühlheimer Markung bezeichnet noch die Stelle, wo einst die Ritter auf hohem Roß sich tummelten.

Eine Viertelstunde von Stetten, an dem rechten Ufer der Donau steht das von den meisten Reisenden belobte Gasthaus zum Schützen in Tiefenthal. Jetzt haben wir nur noch einen kleinen Sprung den Hügel hinanzumachen, um in das alte, zum Theil baufällige Städtchen

7. Mühlheim

zu gelangen, welches auf dem mäßig großen Hügel ausgebreitet ist.


Der Dichter Anton Schlude